Ladinisch

Dolomitenladinisch bezeichnet die Gesamtheit der rätoromanischen Dialekte, die in fünf Alpentälern gesprochen werden: im Grödnertal und im Abteital in der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol, im Fassatal in der Autonomen Provinz Trient und in Buchenstein und Ampezzo in der Provinz Belluno. Letzteres ist Teil des so genannten „Cadorino-Ladin“, zusammen mit anderen im Cadorino-Tal gesprochenen Varianten.

Entstehungsgeschichtlich ist das Ladinische die Fortsetzung des Vulgärlateinischen, das im Gebiet gesprochen wurde. Am Anfang war die Bezeichnung Ladin sehr beschränkt, vielleicht nur auf die Dialekte des Abteitals, während sie in der Folgezeit auf die gesamte rätoromanische Gruppe in den Dolomitentälern ausgeweitet wurde. Manche Gruppen sind in weitere Untergruppen gegliedert. Im Abteital gibt es mindestens drei verschiedene Dialekte: Badiot (im oberen Teil des Tals), Badiot de mesaval (im mittleren und unteren Teil), Mareo (im benachbarten Tal von Enneberg). Auch das Fassanische ist in drei Dialekte gegliedert: Cazét (im oberen Teil des Tals), Brach (im mittleren Teil) und Moenat von Moena. Das Grödnerische ist hingegen homogen.

Mit dem Atlant linguistich dl ladin dolomitich y di dialec vejins (ALD) existiert eine detaillierte Dokumentation der Merkmale der einzelnen Dialekte.

Die Vitalität des Ladinischen variiert stark je nach Tal: das Gadertal besitzt die höchsten Prozentwerte für den Gebrauch des Ladinischen, mit einer (Fast-)Allgegenwärtigkeit des Ladinischen in den meisten Kommunikationsbereichen des Alltags der lokalen Bevölkerung. Die Proportion der EinwohnerInnen, die angeben, ladinisch zu sein und/oder zu sprechen, steigen allmählich ab, wenn man sich nach Gröden, dann ins Fassatal, nach Buchenstein und dann nach Ampezzo begibt (wo das Ladinische eine Minderheit ist).

ISO-Code: 639-3 lld

Literaturangaben

Zur Vertiefung

Andere Internet-Ressourcen

Webseiten der ladinischen Gemeinschaften