Linguistic landscape

Geschriebene Sprache im öffentlichen Raum

Was bedeutet linguistic landscape?

Der öffentliche Raum, durch den wir uns täglich bewegen und in dem wir handeln, ist voll von sprachlichen Zeichen: das Straßenschild an der Ecke, die Angabe zu den Parkgebühren, der Aushang an der Bushaltestelle, der Werbung für die Neueröfffnung des Cafés am Ende der Straße macht, das Graffiti am Garagentor mit einem Slogan gegen die Regierung. All das sind Beispiele für die visuelle Repräsentation von Sprache im öffentlichen Raum, und die Gesamtheit dieser Repräsentationen schafft die „sprachliche Landschaft“ – linguistic landscape. Das Ziel der Erforschung der sprachlichen Landschaft ist es, diese Repräsentationen zu dokumentieren und zu analysieren und dadurch zu verstehen, wie verschiedene Sprachen, offizielle Sprachpolitik und der konkrete Gebrauch der Sprachen im öffentlichen Raum miteinander interagieren. Im Kontext von AlpiLinK sind wir besonders an den linguistic landscapes der Regionen Norditaliens interessiert. Daher wollen wir hier so viel im öffentlichen Raum geschriebene Sprache wie möglich dokumentieren.

Sie können uns helfen, indem Sie uns Ihre eigenen Photos zur Verfügung stellen. Sie müssen dazu die Photos einfach über das untenstehende Formular hochladen und den Ort angeben, an dem das Photo gemacht worden ist (je genauer, desto besser, gerne auch mit den geographischen Koordinaten, wenn Sie sie zum Beispiel über Ihr Mobiltelephon zur Verfügung haben). Wenn Sie wollen, können Sie Kommentare hinzufügen (zu den Sprachen, den Urhebern der Schriften etc.), danach einfach „Senden“ klicken. Sie können so viele Photos hochladen, wie Sie wollen. Uns ist jedes Photo willkommen, das geschriebene Sprache im öffentlichen Raum der Regionen Norditaliens abbildet (jede Sprache, sowohl einsprachige als auch mehrsprachige Schriftzeugnisse), weil jedes Photo dazu beiträgt, die Dynamik des Gebrauchs der geschriebenen Sprache und die Präsenz der Sprachen im öffentlichen Raum besser zu verstehen. Zur Inspiration finden Sie noch zwei Beispiele weiter unten auf dieser Seite.

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Die hochgeladenen Photos werden von uns auf ihre Eignung überprüft (nur geschriebene Sprache im öffentlichen Raum, d.h., keine Photos von Personen oder Photos aus dem privaten Raum) und dann der Datenbank des Lingscape-Projekts (Purschke & Gilles 2016 ff.) hinzugefügt. Alle Photos werden öffentlich über die unten stehende Karte sowohl auf AlpiLinK als auch auf Lingscape zugänglich sein. Sie können aber jederzeit die Löschung von Photos veranlassen, indem Sie das von Lingscape vorgesehene Verfahren anwenden. Durch das Klicken von „Senden“ erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen des Lingscape-Projekts einverstanden.

Karte

Beispiele

Geschriebene Sprache ist im öffentliche Raum in vielerlei Form präsent: Straßenschilder, Werbeplakate, Graffitis, öffentliche Aushänge, Namen von Geschäften, Aufkleber, Gedenktafeln etc. Die Schriften können einsprachig oder mehrsprachig sein, autorisiert oder illegal, sie können Regeln und Verbote mitteilen oder gerade Protest gegen staatliche oder gesellschaftliche Regeln ausdrücken.

Mehrsprachige Zeichen (wie in Abb. 1) können Übersetzungen oder Code-Switching zur Vermittlung von Zusatzinformationen innerhalb des Schriftzeugnisses enthalten. Außerdem können sie die lokale Hierarchie von Sprachen verdeutlichen. Die Art, in der Sprachen auf einem Schild verwendet werden, kann explizite (d.h. graphisch ausgedrückte) oder implizite soziale Dominanz anzeigen: Dominante Sprachen nehmen in der Regel mehr Raum auf dem Schild in Anspruch oder sie sind in anderer Weise auffälliger, zum Beispiel durch Schrifttyp oder Farbe. Manche Schriften sind dialogisch, d.h., sie reagieren auf andere Schriften, kommentieren oder korrigieren sie (Purschke & Gilles 2016 ff.). Zum Beispiel drückt die (nicht autorisierte) Korrektur der Schreibung auf dem Straßenschild in Abb. 2 die Ablehnung der offiziellen (aber nicht venezianischen) Schreibung aus.

Zur Vertiefung

  • Purschke, Christoph & Gilles, Peter (2016 ff.): Lingscape – Citizen science meets linguistic landscaping. Esch-sur-Alzette: Universität Luxemburg. https://lingscape.uni.lu.

Abb. 1: Dreisprachiges Straßenschild (Ladinisch/Italienisch/Deutsch) in Fodom/Livinallongo del Col di Lana/Buchenstein (Provinz Belluno, Venetien).

Abb. 2: „Vandalismus“ auf einem Straßenschild in Venedig: Die Beseitigung der Doppelkonsonanten korrigiert den Namen zu der dem venezianischen Dialekt entsprechenden Form.