Venetisch

Die venetischen Dialekte werden in einem großen Teil Nordost-Italiens gesprochen, vor allem in der Region Venetien, aber auch in großen Teilen des Trentinos und im Friaul. Zusätzlich gibt es bedeutende Sprechergruppen in von italienischen Auswanderern besiedelten Überseegebieten. In der gängigen dialektologischen Klassifikation bilden die venetischen Dialekte eine Gruppe erster Ordnung zwischen Gallo-Italisch im Westen und Süden (Lombardisch, Emilianisch), Ladinisch im Norden und Friulanisch im Osten. Die Unterschiede zwischen den einzelnen venetischen Dialekten sind erheblich, normalerweise werden sie unterschieden in (1) Venezianisch, (2) zentrales Venetisch, (3) westliches Venetisch (Veronesisch), (4) nordöstliches Venetisch e (5) trentinisches Venetisch.

Als Beispiel für die Variation können hier verschiedene Aussprachen  von <l> und <z> angehört werden.

Die venetischen Dialekte sind auch sehr reich an Variation im Lexikon: So gibt es für ‚Kinder‘ (ital. bambini) die Bezeichnungen butini, tósi, bòce, cèi, tosatei, putéi, buteleti und weitere.

Die venetischen Dialekte sind bis heute sehr lebendig, außerdem haben sie eine bedeutende und ununterbrochene Tradion als Schriftsprache seit dem 15. Jahrhundert. Das gilt vor allem für die venezianischen Varietät. Aus diesem Grund gibt es eine aktive Bewegung, die sich für die Anerkennung des Venetischen als Sprache einsetzt (gleichgestellt mit dem Italienischen). Dessen ungeachtet gehört das Venetische nicht zu den Sprachen, die vom Staatsgesetz Nr. 482 des Jahres 1999 geschützt werden.

ISO-Code: 639-3 vec

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