Das Gebiet des Frankoprovenzalischen umfasst das Piemont zwischen dem Sangonetal und dem Soanatal und das gesamte Aostatal mit Ausnahme der drei Walserkolonien des Lystals. Frankoprovenzalisch wird historisch auch in Zentralost-Frankreich und in der Westschweiz gesprochen.
Die frankoprovenzalische Minderheitensprache ist von starken regionalen Unterschieden gekennzeichnet, die sich in einer deutlichen internen Differenzierung und stark unterschiedlichen Vitalitätsgraden in den einzelnen Teilgebieten niederschlägt. Im Aostatal wird die Sprache noch an die jüngeren Generationen weitergegeben, ihr Verbreitungs- und Vitalitätsgrad ist hoch. Im Piemont hat das patois mit Ausnahme weniger Orte dagegen in den letzten Jahrzehnten einen großen Teil der traditionellen Verwendungsdomänen verloren, zugunsten des Piemontesischen und, vor allem, des Italienischen, das einst den Ortsdialekten vorbehaltenen Funktionskontexte übernommen hat. Im Augenblick geht man von 40.000 Sprechern aus (etwa 15-20% der Bevölkerung), mit höheren Anteilen im Aostatal.