Die Eigenbezeichnung der deutschen Minderheitsprache der Zahre (ital. Sauris) lautet de zahrar sproche ‚die Zahrer Sprache‘. Der Ort liegt in der historischen Kulturlandschaft Friaul, heute Provinz Udine in der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien. Die Zahre befindet sich auf ca. 1300 Meter Höhe über dem Tagliamento-Tal. Den vorhandenen Quellen zufolge ist die Landnahme im 13. Jahrhundert durch Siedler aus Osttirol oder Kärnten erfolgt. Die Siedler, die eine mittelhochdeutsche Ausprägung des Südbairischen sprachen, lebten anfangs sehr isoliert, erst im 16. Jahrhundert intensivierte sich aufgrund des Kults um den heiligen Osvald der Kontakt zu den benachbarten Dörfern, in denen romanische Varietäten gesprochen wurden.
Gegenwärtig zählt die Zahre ca. 400 Einwohner, darunter ca. 200 Personen, die Sauranisch sprechen. Die Bewohner der Zahre sind seit dem 19. Jahrhundert überwiegend dreisprachig. Über die deutsche Minderheitsprache hinaus sprechen sie infolge des Schulunterrichts eine norditalienische Umgangssprache. Außerdem steht ihnen eine Varietät des Friulanischen (karnisches Friulanisch) zur Verfügung. Schriftsprache ist Italienisch, auch wenn die jetzt vorhandene Verschriftungsmöglichkeit dazu führt, dass auch Sauranisch von den Sprechern sporadisch schriftlich verwendet wird (z.B. in Whatsapp-Nachrichten).