Die Walser sind heute in Italien in kleinen höchstalemannischen Sprachgemeinschaften in den Bergen des Piemonts und des Aostatals vertreten, vor allem an den Hängen des Monte Rosa-Massivs (im Besonderen im Lystal, im Ossolatal, in der Valsesia und im Val Mastallone). Als westlicher Ausläufer einer größeren Sprachregion sind diese deutschsprachigen Gemeinschaften im Spätmittelalter durch die Auswanderung kleiner Gruppen von Siedlern aus dem Wallis an die Südhänge des Monte Rosa entstanden (Saracco 2024: 236). Diese Gemeinschaften, die sich durch eine ausgeprägte Mobilität im Raum auszeichnen, haben mindestens bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts hinein starke und dauerhafte Kontakte mit den deutschsprachigen Gebieten der Schweiz gehalten.
Die Einigung Italiens und der Faschismus haben dann allerdings zu einer wachsenden Isolierung der Gemeinschaften von der deutschen Dachsprache und zu einem starken Rückgang des Gebrauchs des Walserdeutschen im öffentlichen Leben geführt.