Die Ortschaft Plodn (ital. Sappada, dt. Pladen), in der die deutsche Minderheitensprache Plodarisch gesprochen wird, liegt am Oberlauf des Flusses Piave in den Karnischen Alpen. In der ersten ausführlicheren, schriftlichen Quelle – einer Urkunde aus dem Jahr 1296 – wird auf eine bereits „von alters her“ bestehende Besiedelung verwiesen, die demnach jahrzehntelang vorher erfolgt sein muss. Sprachhistorikern zufolge deuten Merkmale des Dialekts darauf hin, dass die Siedler aus dem Osttiroler Pustertal zugewandert sind.
Von 1852 bis 2017 gehörte die Ortschaft zur Provinz Belluno in der Region Venetien; bei einem Volksentscheid (im Jahr 2008) entschied sich die Bevölkerung jedoch dafür, sich der Provinz Udine in der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien anzuschließen. Die Siedler lebten zunächst weitgehend isoliert und hatten wenig Kontakt zum Binnendeutschen oder zu den romanischen Kontaktvarietäten, was dazu geführt hat, dass die deutsche Minderheitensprache alttirolisch-südbairischen Ursprungs Merkmale des älteren Sprachstandes bewahrt hat.